Der Psychologische Dienst in der Fachklinik für Geriatrie setzt sich aus mehreren Schwerpunkten zusammen.

Das Angebot umfasst sowohl psychotherapeutische als auch neuropsychologische Leistungen. Wenn Sie Patient in unserer Klinik sind, dann stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Neben der psychologischen Unterstützung bei schweren körperlichen Erkrankungen, psychischen Vorerkrankungen oder komorbiden Krankheitsbildern ist die Neuropsychologie ein weiterer Schwerpunkt in unserer Klinik.

Unser psychotherapeutisches Angebot ist besonders auf unsere geriatrischen Patienten mit psychischen Erkrankungen (Depressionen und Angststörungen etc.) und Patienten mit schweren körperlichen Erkrankungen (Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung) abgestimmt.

Psychische Erkrankungen im Alter zeigen sich im Grundsatz zunächst nicht anders, als bei jüngeren Menschen. Oftmals haben wir es jedoch mit steigendem Alter neben dem Abbau körperlicher und geistiger Kräfte auch mit körperlichen Erkrankungen zu tun, was die Diagnose einer psychischen Erkrankung oftmals erschwert. Hinzu kommen neben der Sorge um die eigene Gesundheit und die weitere Versorgung oftmals Zukunftsängste. Psychologische Interventionen setzen an genau diesen Punkten an und beinhalten sowohl kurzfristige (z.B. Krisenintervention, Therapiemotivation), als auch mittel­ bis langfristige psychotherapeutische Maßnahmen. Eine engmaschige Vernetzung mit den weiteren Berufsgruppen (Ergo-,Physiotherapie, Logopädie, Sozialdienst) ist hierbei unumgänglich (zB. Planung der Entlassung und der weiteren Versorgung etc.). Die psychologischen Interventionen sollen dem Menschen dienen, die eigenen Kompetenzen zu entdecken und mögliche Handlungsspieleräume zu erweitern, um etwaige Ziele und Interessen zu verfolgen bzw. zu realisieren.

Was ist Neuropsychologie?

Die Neuropsychologie befasst sich mit der Diagnostik, also dem Erfassen und der Behandlung psychischer Folgen einer Hirnschädigung. Zu einer Schädigung des Gehirns kann es aufgrund eines Schlaganfalls, einer Hirnblutung, durch Verletzungen des Kopfes oder Tumoren kommen. Aber auch entzündliche Prozesse (Multiple Sklerose) oder Demenzerkrankungen (Morbus Alzheimer) können zu psychischen Störungen führen . Die zeigen sich etwa in Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit (Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen), aber auch in Form von Verhaltensstörungen (reduzierte Selbst- oder der Impulskontrolle, Unruhezustände, Antriebsstörungen), Angstzuständen oder in Veränderungen der Stimmungslage. Zu Beginn steht eine ausführliche, umfangreiche neuropsychologische Untersuchung. Hierbei werden neben der Erhebung einer Anamnese, der Verhaltensbeobachtung und einer Fremdanamnese verschiedene Funktionsbereiche (kognitiv, emotional) mit tels standardisierter Testverfahren untersucht.

Bei der Diagnostik sind aber nicht nur Problembereiche, sondern auch Stärken und Interessen des Betroffenen, – im Sinne eines ressourcenorientierten Ansatz-, von immenser Wichtigkeit.

Bei der neuropsychologischen Therapie, ein wissenschaftlich begründetes und von den Krankenkassen anerkanntes Therapieverfahren, können die beschriebenen Störungen mittels spezifischer Therapiemethoden behandelt werden. Hier kommen auch computergestützte Therapieprogramme zum Einsatz. Diese sind selbstverständlich individuell auf den Patienten abgestimmt und haben nach Möglichkeit das Ziel, spezifische Funktionen wiederherzustellen und damit vorhandene Probleme bestmöglich zu beseitigen, dem Patienten eine bessere Einsicht in diese zu ermöglichen oder Möglichkeiten der Kompensation für bestehende Defizite zu erlernen.

Für beide Schwerpunkte ist die Angehörigenberatung ein weiterer wichtiger Aspekt. Gerne stehen wir den Angehörigen schwerstkranker oder sterbender Patienten in dieser schwierigen Zeit stützend zur Seite. Auch in Konfliktfällen besteht die Möglichkeit, der psychologischen Unterstützung. Gerade in der Neuropsychologie ist es oft sehr hilfreich, Angehörige in das Therapiegeschehen einzubinden, Informationen zu vermitteln und Strategien zum Umgang mit Betroffenen und dem Alltagsleben zu vermitteln.