Altern heißt auch »Grenzen akzeptieren«

Wesentliche Herausforderungen des Alters liegen darin, verschiedenste Einbußen hinzunehmen, Verluste zu erleiden, Erkrankungen anzunehmen und als Folge auch verzichten zu können. Im Ringen um den Sinn dieser Entwicklung gelingt es aber häufig, sich weiter zu entwickeln, zu wachsen und zu reifen. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit und auch Sterben können wir das eigene Leben trotz möglicher Einschränkungen aktiver gestalten. Einen Verlust zu verarbeiten bedeutet auch, loslassen zu lernen, um andere Dinge »anfassen« zu können und sich bislang vielleicht Vernachlässigtem wieder zuzuwenden. Licht auch an dunklen Tagen zu entdecken, das kann man lernen – je früher, desto besser.

Geriatrie ist die »Heilkunde des älteren Menschen«. In einer Klinik für Geriatrie geht man entsprechend auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen ein, die schon auf einen längeren Lebensweg zurückblicken können.

Krankheiten im Alter sind häufig langwierig, da sie selten ohne Begleiterkrankungen auftreten. Oft ziehen sie noch eine ganze Reihe psychischer und sozialer Belastungen nach sich. Dennoch bedeuten sie kein unabwendbares Schicksal. Eine geriatrische Behandlung geht von den vorhandenen Fähigkeiten und Lebenserfahrungen des älteren Menschen aus. Ziel der Behandlung ist die Wiedergewinnung, die Verbesserung oder der Erhalt einer möglichst weitgehenden Selbstständigkeit des Patienten in den Verrichtungen des täglichen Lebens und somit eine Steigerung der Lebensqualität im Alltag.

Im Einzelnen bedeutet dies:

  • Verbesserung der Mobilität (z. B. Gehfähigkeit)
  • möglichst weitgehende Selbstständigkeit in den Alltagsaktivitäten (z. B. Essen, Trinken, Waschen, An- und Auskleiden)
  • Verbesserung der Hirnleistungen (z. B. Gedächtnis, Konzentration, Orientierung, Sprache)
  • Vermeidung oder Verminderung dauernder Pflegebedürftigkeit

Lebensqualität und Wohlbefinden hängen nicht unbedingt mit dem Lebensalter zusammen. Auch nach einem schweren Rückschlag können diese Ziele mit uns gemeinsam wieder angesteuert werden. Darauf hat jeder Mensch ein Recht!