Christine Ney, Leiterin des Amtes für soziale Dienste und Einrichtungen im Landkreis bereiste bereits zum vierten Mal in Folge zusammen mit einer Delegation aus Mitgliedern des Kreistagsausschusses Soziales, Altenhilfe und Altenpflege einige Tagespflegeeinrichtungen im Kreis – unter anderem besichtigte die Delegation das St. Nikolaus-Hospital.

Dabei begegnen sie Menschen, die mit Begeisterung das Programm der Tagespflege mitmachen. Es wird gesungen, musiziert oder im Sitzen getanzt. Doch längst nicht alle Menschen, Tagesgäste, aber auch Angehörige der Senioren, weiß Christine Ney aus Erfahrung, sehen das Angebot der Tagespflege so positiv.

Kreisbeigeordneter Oswald Kriebs erklärte zu Beginn der kleinen Rundreise die Intention: „Wir wollen das Angebot einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen, rühren mit unseren Besuchen die Werbetrommel.“ Auf dem Programm, betonte er, standen bewusst zwei Angebote, die erst im vergangenen Jahr ans Netz gegangen sind. Insgesamt gibt es im Landkreis Saarlouis 14 Tagespflegeeinrichtungen mit insgesamt 241 Plätzen.

Dass das flexible Angebot noch nicht in allen Köpfen angekommen sei, erzählte Dirk Sellmann, Pressesprecher des Verbandes, liege nicht zuletzt an der Namensgebung. „Nur ein ganz geringer Teil geht bei der Tagespflege auf die tatsächliche Pflege, vielmehr handelt es sich um eine Tagesstätte für ältere Menschen“, sagte er.

Für eine stärkere Auslastung, ergänzte Melanie Rech, Leiterin der ambulanten Pflege, würde unter anderem eine bessere Vergütung beim Fahrdienst sorgen. „Wir können die Menschen nicht stundenlang im Auto sitzen lassen, fahren mit drei Fahrzeugen, um einen schnellen Transport zu gewährleisten, das kann nie kostendeckend funktionieren“, erzählte sie. Sorgen, gibt sie der Delegation auf den Weg, macht ihr in Zukunft auch das Personal. Fachkräfte seien immer schwieriger zu bekommen. „Für uns ist eine passende Kinderbetreuung in den Randzeiten eines der ganz wichtigen Themen“, sagte sie.

Weniger die Betreuung des Nachwuchses als vielmehr die Sorge um eigene, pflegebedürftige Angehörige treibe seine Mitarbeiterinnen oftmals um, berichtete hingegen Manfred Klein, geschäftsführender Direktor des St.-Nikolaus-Hospitals in Wallerfangen. Dort machte der Ausschuss am Dienstagnachmittag ebenfalls Station. „Daher besteht für unsere Mitarbeiter die Gelegenheit, die Tagespflege selbst für die Angehörigen zu nutzen“, sagte er. Die ist aktuell im Aufbau, mit den zehn Plätzen, da nahm Klein kein Blatt vor den Mund, ist sie nicht zu finanzieren. Auch sonst, erklärte er, könne man mit der Tagespflege kein Geld verdienen. „Wir sind aktuell im Ausbau, wollen das Angebot der Tagesplätze vergrößern“, erzählte er. Auch Klein moniert, dass vor allem der Zuschuss für die Beförderung der Gäste zu knapp bemessen sei. „Eigentlich könnten wir nur Menschen aus St. Barbara, Ihn und Wallerfangen aufnehmen“, erklärte er.

Einen ganz besonderen Eindruck einer gelingenden Tagespflege im Rahmen der stationären Unterbringung gewährte Manfred Klein im Sophienstübchen. „Hier werden demente Patienten, die ursächlich wegen anderer Erkrankungen stationär bei uns behandelt werden, tagsüber betreut.

Selbst die Arztbesuche und auch die Therapien werden in diesem gewohnten Umfeld angeboten“, erläuterte er das neue Angebot des St.-Nikolaus-Hospitals, das inzwischen schon eine Auszeichnung erhalten hat.

Anette Fritz
Verwaltungsdirektorin

Pressemitteilung Tagespflege (PDF)